BLOG Müller unterwegs

Hallo!
In diesem Blog werde ich von meinen Reiseaktivitäten berichten. Fast alle meine Reisen mache ich mit dem Rad. Wer wissen möchte was Müller in seiner Abwesenheit so erlebt, sollte hier immer mal wieder vorbei schauen.

Hallo!
in this blog I will write about my traveling activities. I am doing most of my journeys by bicycle. Maybe you want to be up to date, knowing what Müller is doing when not at home. So this is the right address to be up to date...

Die teuersten Datteln der Welt

14.02.

14.02
Heute ist Valentinstag - wer es nicht wusste hat es spätestens zum Frühstück bemerkt. Die Kellner ließen es sich nicht nehmen alle Damen im Speisesaal mit roten Rosen zu beschenken - auch wir blieben nicht verschont - also Eva.
...ach, die Romantik...

Heute: Bus fahren zum historischen Zentrum!

Im Bewusstsein totaler Kontrolle haben wir einen Bus bestiegen - um uns erst mal zu verfahren. Wir sind in einen indisch dominierten Bezirk ausgestiegen und machten den restlichen Weg zu Fuß. Man wartet auf die Busse zwar nur ca 10 Minuten aber die Distanzen sind aktuell erstaunlich kurz.
Am Creek angekommen haben wir das Dubai Museum besucht - mit drei Dirham Eintritt das bisher preisgünstigste Vergnügen. Das Museum kommt nach heutigen Maßstäben etwas altbacken daher, gibt aber einen sehr guten Überblick über die wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung der Stadt.


Da ich die Berechtigungen für den Besuch des Burj Khalifa, des aktuell höchsten Turms der Welt, im Hotel hatte liegen lassen sind wir vom Museum aus zu Fuß zum Hotel zurück. Unser Weg führte uns durch ein von Indern und Pakistanis dominiertes Gebiet. Mit den Fotos dazu könnte ich auch behaupten ich hätte Bombay besucht...


Nach einer kurzen Pause im Hotel ging's dann mit der Metro zur Dubai Shopping Mail in die auch das Burj Khalifa integriert ist.
Die Mall und ihre Zugangssperre neigen zu dezenter Weitläufigkeit. Uns drohte die Zeit weg zu laufen um die unsere Ausdrucke gegen die Express-Tickets zu tauschen. Das Office bzw der Zugang zum Burj Khalifa liegt etwas versteckt im Kellergeschoss...


Endlich die Tickets in der Hand schleuste man uns in eine nobel eingerichtete Wartezone von der aus es zur Aussichtsplattform im 148. Stock gehen sollte. Wir bekamen Kaffee mit Kardamom und die wahrscheinlichst teuersten Datteln der Welt gereicht während uns ein Guide routiniert Wissenswertes zum Turm erzählte.

Warten darauf das es endlich los geht...


Lustig waren die Reaktionen unserer Mittäter auf den Kaffee - um es mal so zu sagen: sie kamen nicht unbedingt aus Kulturkreisen in denen Kaffee in unaufgehübschter Form getrunken wird...
Zehn Minuten dauerte die Einführung, dann wurden uns die Kaffeetassen geklaut. Unser Aufzug wartete - wir mussten Platz für einen Schwung neuer Höhensüchtiger machen.
So zog nicht zum letzten mal ein Trupp Premiumkarten-Inhaber an einer Wolke neidvoll blickender Normalkarten-Inhaber vorbei in den silberglänzenden Aufzug. Mit 18 Meter pro Sekunde ging's zur 124. Etage - damit niemand in die panischen Gesichter der anderen Mitfahrenden blicken müsste würde der Aufzug verdunkelt und Filme projezziert die uns mit der Wunderwelt des Burj Khalifa bezauberten. Dann ging's an neidvoll blickenden Normalsterblichen mit einem zweiten Aufzug hoch zur Premium-Plattform in die 148. Etage.
Diensteifrige Servicekräfte erwarteten uns mit Softdrinks, Datteln und Pralinen.
Von hier ab hatten wir freien Auslauf und durften so lange wie wir wollten aus den Festern und vom Aussenbereichder Aussichtsplattform (eigentlich auch hinter Glas) den Sonnenuntergang mit Blick auf Dubai Geniessen und Fotografieren.


Die Scheiben in der Höhe sind ziemlich scheckig und da die Fensterputzer drei Monate brauchen um ein mal alle Scheiben des Baus zu reinigen brauchten wir heute nicht auf Rettung hoffen. Wer sich also nicht nur in unterschiedlichsten Posen vor der Skyline ablichten lassen wollte sondern auch die Aussicht selbst mit nach Hause nehmen wollte müsste sich etwas Risikobereitschaft zeigen. Es gibt eine Lücke zwischen den Scheiben. Mit etwas Glück passen Objektiv oder Kamera da durch und die dreckigen Scheiben sind kein Problem mehr. Wieviele Fotoapparate, Handys in Tablets wohl aus fast ein Kilometer Höhe zu Boden segeln?
Aber was tut man nicht alles für eine irgendwie doch beeindruckende Aussicht?

Auch auf dem Weg nach untn stapften wir fröhlich an Menschen vorbei deren Blicke eigentlich hätten töten sollen - in einen nur für uns wartenden Aufzug. Grad eben macht Luxus Spaß...
Nach Sonnenuntergang gabs dann unten am Turm noch die Dubai-Fountain zu bestaunen - eine Wasserorgel modernster Machart - ich hab's für die Romantik-Begeisterten mal gefilmt...

Die Dubai Fountain tanzt zu arabischen Rhytmen - mal was Romantisches ;-) Dubai Fountain featuring a romantic water show


Nach so viel Romantik haben wir den Abend in einem pakistanischen Schnellimbiss bei uns um die Ecke ausklingen lassen. Das essen war toll und das Personal von Eva begeistert. Es gab so gut wie keinen Mitarbeiter in der Bude der sie nicht wenigstens ein mal gesehen haben wollte - ich sollte mir mal für den Fall der Fälle einen Preis für sie Überlegen und wie ich die Kamele wohl in den Koffer bekomme...

Vielfältige neue Freunde


13.02.
Heute ist alles unter Kontrolle - Evas Handy ist geladen und google läuft. Wir arbeiten hart daran in der für uns weitgehend uniform erscheinenden Architektur Orientierungspunkte zu finden um den Weg zur Metro zuverlässig zu schaffen.
Unser Weg führt uns zur Station Palm Dirah, wo der Fisch- und Gemüsemarkt bzw -Souk ist. Die Stimmung dort war enorm und Eva könnte feststellen das sie eine geradezu unwiderstehliche Wirkung auf Fischhändler hat.

Eva hat ein unwiderstehliche Wirkung auf Fischhändler...

Nach einem kleinen Obsteinkauf sollte es zum öffentlichen Strand gehen - aufgrund gewisser Orientierungslosigkeit nahmen wir uns ein Taxi. Der Fahrer meinte das der allernächste Strand geschlossen sei und gurkte mit und bis zum Bur al Arab, das für die nächsten Stunden unseren malerischen Hintergrund bilden sollte.
Dort mischen sich alle Nationalräten, gut bewacht von den Coastguatds.
Ein Spaß unter den Badegästen Ist die Fütterung der Möwen und Tauben so das man sich mit ihnen zusammen fotografieren kann. Heut findet diese Aktion direkt neben meinem Kopf statt.

Eine Begegnung mit Hendriks gefiederten Freunden am öffentlichen Strand von Dubai

Nach dem Strandbesuch suchten wir in der Nähe des Bur al Arab nach einer Bushaltestelle und wurden tatsächlich fündig. Ein Bus der uns auf seinem Weg zu einer metrostation bringen sollte ließ auch nicht lange auf sich warten.
Im Bus gilt - wie in der Metro auch - Geschlechtertrennung. In der vorderen Hälfte sind die Frauen. Hinten dürfen die Männer sitzen.

Damit ich nicht so allein bin hat sich Eva entschlossen die einzige Frau in der Männersektion zu sein.die Fahrt mit dem Bus war ne tolle Sache - nicht wegen der gefühlten zehn Kilometer Schönheitskliniken entlang der Küstenstraße sondern vor allem wegen der Wohnquartiere durch die wir gegondelt sind.

Wandgestaltung in einem Wohnviertel in Dubai

Hier offenbarte sich das nicht zur Repräsentation gebaute Dubai mit reizvollen Motiven und einem beruhigenden Eindruck von Normalität.
Bei der anschließenden Fahrt mit der Metro nutzte Eva schamlos die Geschlechtertrennung aus - im Frauenabteil ist es einfach nicht so drängelig und meist sogar ein Sitzplatz frei. Ganz anders in der Jungs-Sektion...
Die Entspannung im Whirlpool auf dem Hoteldach entwickelt sich so langsam zu einer dekadenten Gewohnheit.
Abendessen gab es heute beim libanesischen Libanesen um die Ecke und nach einem Einkauf hoch interessanter Fruchnektare in Dosen haben wir auf dem Dach den Tag verarbeitet, dieses Fruchzeugs durch probiert und beschlossen das wir das nie wieder kaufen brauchen...

Hier ist alles anders

12.02.17

Erfrischender Baustellenlärm beendete unsere viel zu kurze Nacht - was? Erst vier Uhr Morgens???
Nein, das Handy wähnte mich immer noch in Berlin und hatte sich nicht auf die lokale Zeit umgestellt. In Wirklichkeit war es schon kurz nach sieben und die Welt außerhalb unseres Zimmers war schon richtig in Schwung gekommen.
Sowas haben wir dann auch versucht.
Kurz nach acht konnte man uns gewaschen und angezogen am Frühstücksbuffet bewundern.
Wohl wegen des aus allen Nationalitäten gemischten Publikums kann man hier aus so ziemlich allem wählen was man in Dubai, Pakistan, Indien oder auch in Europa zum Frühstück essen kann. Mir hat’s ja besonders das warme Gemüse an getan das die Indische Sektion zu bieten hat. Und natürlich kann man auch indisch zubereiteten Tee bekommen - toll!
Schnell noch einen Touristenplan an der Rezeption gezockt und los gehts zu unserem ersten Ausflug in die Metropole.
Wie sich schon bald heraus stellen sollte kein wirklich einfacher Ausflug. Man hat sich hier darauf beschränkt die Straßen zu numerieren und unser Touristenplan war jetzt auch nicht das Gelbe vom Ei.
Wie Christoph Kolumbus, der für seine Amerika-Entdeckung auch nur eine schlecht gemalte Indienkarte zur Verfügung hatte stolperten wir mit einer groben Sehenswürdigkeitenkarte durch die Straßen auf der unser Stadtbezirk nicht drauf war.

Trotz dieser widrigen Umstände fanden wir eine Metrostation und bekamen es nach mehreren Versuchen sogar gebacken eine Karte zu kaufen und sie mit Geld aufzuladen.
Dann ging es in die Metro - wir hatten beschlossen mal die Strecke abzufahren - so viele Stationen hat es hier ja nicht... …stimmt so unheimlich viele Stationen sind es wirklich nicht - aber dafür liegen sie weit auseinander. ein gute Stunde lang bestaunten wir die weitläufig angelegte Architektur und die vielstspurige Autobahn parallel der Bahnstrecke. und die gelegentlich auch sehr phantasievoll zusammen gerotteten Hochhauskomplexe. Im Wesentlichen muss man sagen: Dubai ist eine wirklich lange Stadt - viel länger als breit, glaube ich.


Nach eine Stunde Gondelei waren wir in der Nähe der Dubai Marina und beschlossen auf eine Strecke umzusteigen die uns näher an die Küste bringt.
Hier waren sie dann - die pompös bis verspielt wirkenden Hochhäuser die in der Gegend standen als wären sie wie Pilze aus dem Boden geschossen. Innerhalb kürzester Zeit musste dieser Stadtbezirk entstanden sein - bzw. war dieser Stadtbezirk dabei zu entstehen. Zwischen gut bewohnten Türmen wurden im Rohbau befindliche Hochhäuser zusammen gezimmert und Fundamente für neue Komplexe ausgehoben. Teilweise waren auch schon im unteren Teil der Häuser Wohnungen bewohnt während oben drüber alles noch im Rohbau war..

Hier wird schon mal gewohnt während drum herum noch feste gebaut wird.


An dieser Stelle sollte ich auch etwas zu unserer Baustelle vor dem Hotel sagen - Es wird überall in der Stadt nach Kräften an Häusern gebaut und umgebaut - wer die Ruhe und Beschaulichkeit eines kleinen Urlaubsorts an de See erwartet wird hier nicht so wirklich Glück mit der Unterkunft haben. Das Geräusch dieser Stadt ist das allgegenwärtige Brummen der Klimaanlagen gepaart mit dem Geräusch von Pumpen, Generatoren, Kühlaggregaten und was man auch sonst immer mit einem Verbrennungsmotor - bevorzugt einem Diesel - betreiben kann. Hier ist Arbeit kein Geheimnis - jeder kann sie hören - und auch riechen. Der Bausektor boomt eben.


An der Marina gab es den bisher wohl teuersten Cappuccino meines Lebens und dann haben wir uns unter Tinnitusgefahr unseren Weg zum Strand gebahnt. Einmal ein bisschen die Küste entlang laufen und die Brise genießen. Eindeutig eine der schöneren Küsten - alles tipptopp mit glattem Sand, schönen Strandliegen und alles vor der Kulisse einer Wand aus Hochhäusern die ihren Bewohnern Meeresblick bietet.

Matina Beach an der Dubai Medina


Der Strand war übrigens auch lang - besonders weil sich nicht wirklich Gelegenheit bot entlang unserer Strecke mal eben wieder zwischen den Hochhäusern durch zu kommen. Es gab wenig begehbare Lücken und wenn, dann war genau da ein Hotel und man durfte nur als eingebuchter Gast da durch.
Allein unserer langjährigen Expeditionserfahrung ist es zu verdanken dan wir diesen Strand noch mal lebendig erlassen konnten und nach einer nochmals einstündigen Bahnfahrt auch wieder im Stadtteil unseres Hotels an kamen.
Nur noch ein bisschen in den namenlosen Straßen verlaufen und wir konnten uns aus unseren verschwitzten Sachen pellen. Abends hatten wir noch einen Termin im Zentrum für kulturelle Verständigung und wollten uns noch ein bisschen entspannen.
Auf dem Dach des Hotels gibt es einen kleinen Pool und Strandliegen. Da haben wir uns eine halbe Stunde in den Whirlpool gelegt - angewandte Dekadenz…
Die Idee, anschließend mit dem Taxi zu dem Zentrum zu fahren hat sich ein bisschen gerächt - in der Bestätigungsmail für die Veranstaltung war keine Adresse angegeben und unser Taxifahrer kannte das Zentrum nicht - tolle Wurst…
So konnte er uns nur grob in der Gegend abkippen und wir fragten uns lustig durch kreuz und quer durch die historische Architektur bis wir dann - gerade noch rechtzeitig - zu dem kulturellen Dinner mit Scheich und der Möglichkeit zu kritische Fragen zu stellen eintrafen.

Das Kulturelle Abendessen - hier während eines Erdbebens aufgenommen


Unser Scheich war leider indisponiert und ließ sich durch eine ‚Scheichin‘ vertreten die uns mit den Regeln der hiesigen Gastfreundschaft und dem Ablauf eines Essens vertraut machte und uns dann zu unseren kritischen Fragen befragte. Ich mach jetzt mal nen Bogen um die ganzen Details aber nach Ende des Abends hätte ich sofort nach Dubai übersiedeln können - so schön und plausibel hat sich das alles angehört.
Ich hoffe, ich bekomme zuhause noch die ganzen Argumente zusammen wenn mich mal einer danach fragt…
Da wir schon mal im historischen Kern der Stadt waren haben wir noch einen Spaziergang am Creek gemacht und sind in den Souk für Bekleidung, Stoffe und Tant geraten. Um ein Haar währe ich zum Beduinen mutiert…

 

 

Die Sache mit dem Trip nach Dubai

Heute geht es also los auf die für mich unzutreffenste Reise meines bisherigen Lebens. Ich fliege mit Eva nach Dubai. Es ist weniger der Umstand das ich mit Eva reise als das Reiseziel an sich.
Von selbst währe ich nie auf die Idee gekommen da hin zu fahren. Das ich jetzt in einem A-380 sitze und den Vereinigte Arabischen Emiraten entgegen schwebe hat mir, bzw. uns Evas Vater eingebrockt.

Auf dem Flug nach Düsseldorf...


Er hatte für Eva und sich, wie er es immer nannte,  eine Luxus-Reise gebucht. Als er das tat war er bereits vom Lungenkrebs angezählt - leider hatte er den Zeitpunkt der Reise so spät gewählt das er bereits vor drei Monaten seine letzte Reise antrat.
Eva hatte sich zu seinen Lebzeiten gegen die Reise gestäubt - als es aber daran ging sie aufzukündigen kam in ihr das Gefühl auf das sie eine Verpflichtung hätte auch ohne ihn zu fahren. Quasi an seiner Stelle das zu erleben was ihm nicht vergönnt war.

Machs gut. kleiner Koffer


Tja, und dann gab es noch den freien Platz bei dieser zwei-Personen-Veranstaltung. Jetzt bin ich also Evas Vater und fliege für eine Woche an einen Ort wo das Licht für Fotografie feindlich hell ist und wo man viele Dinge nicht fotografieren sollte - es sei denn, man hofft auf eine Urlaubsverlängerung mit SM-Komponente…

So sieht Reisefreude aus


Es verspricht also spannend zu werden - ich habe mich für diesen Trip für einen ‚Fallback‘ entschieden und die Film-fressenden Begleiter eingepackt. Die Gelegenheit für das eine oder andere Sandkorn zu einer tragenden Rolle bei einer Kamerasäuberung zu kommen, aber auch der Grund weswegen viele Zeugnisse dieser Reise erst nach meiner Heimkunft, Entwicklung und Scan der Filmstreifen hier Eingang finden können.
Vielleicht ein Grund für den Einen oder Anderen hier noch ein zweites mal vorbei zu Schauen.

Nach einem wahrlich luxoriösen Flug von sechs Stunden landete der Flieger gegen halb ein Uhr Morgens Ortszeit in Dubai international Airport. Der Pilot ließ es sich nicht nehmen nach dem Kontakt mit der Landebahn im Zickzack zu bremsen - echter Nervenkitzel nach jeder Menge Entertainment und Stewardessenbespassung.

Ich habe Wall-E für mich entdeckt

Noch eine Kleingkeit in einem recht weitläufigen Flugplatz verlaufen und eine zügige Taxifahrt zum Hotel - jetzt liege ich auf einem Bettchen in einem klimatisierten Zimmer - draußen ist es so warm das ich mich erst mal von meiner Jacke getrennt habe...

 

 

Dinge die ohne linke Hand nicht ganz so gut gehen

Tja, wie's der Zufall so wollte ist vor einem Monat in meinem Atelier die Leiter unter mir zusammen gebrochen - vermutlich fand sie mich zu fett...

Der Sturz aus knapp 3 Meter Höhe bot mir die Möglichkeit mir den linken Unterarm zu brechen. Mein Bekanntenkreis bedauert es sehr das ich statt eines kleidsamen Gipses auf dem jeder unterschreiben kann eine Platte an den gebrochenen Knochen gesetzt bekam.

Deko die keiner sieht - die Platte in meinem linken Unterarm

Leider bin ich trotz der Operation aktuell nicht gut einsetzbar und daher musste auch die diesjährige Fotosafari durch Deutschlands Osten (dieses mal die untere Hälfte) komplett flach fallen - ich kann mit der Hand wohlwollend eine Tasse Kaffee halten aber Fahrrad fahren geht so gar nicht.

So verbringe ich jetzt mehr Zeit beim Pysiotherapeuten und mache albern anzusehende Bewegungsübungen mit meiner Hand...

14.08.2015 - Isenbüttel - Hannover - Minden: 125 Kilometer

Der schattige Baum unter dem ich gestern Abend mein Zelt aufschlug ist auch der Schlafplatz vieler sehr großer Vögel die eine recht agile Verdauung haben. Dementsprechend sah das Zelt und die darauf zum Trocknen ausgelegte Wäsche auch aus. Das Zelt habe ich mit viel Wasser vor dem Zusammenpacken abgewaschen. Der Wäsche ist mit herkömmlichem Handbetrieb nicht mehr zu helfen. In der Nacht war der eine oder andere Regenschauen nieder gegangen, am Zustand meines Zeltes gemessen aber wohl nicht der Rede wert. Für heute ist uns viel Hitze und Sonne versprochen und zur Nacht der große Showdown mit einer ordentlichen Gewitterfront. Es macht nicht den Eindruck als wenn ich dem aus dem Weg gehen könnte denn meine Reichweite pro Tag führt mich auf dem Heimweg auf jeden Fall in die Schlechtwetterzone. Mir hat das heiße Wetter der letzten Tage ein bisschen zu schaffen gemacht. Die Kopfschmerzen von gestern Abend sind Inder Nacht zwar vergangen aber eigentlich sollte ich mal nen Tag Pause machen. Nun ist es aber so das ich Montag von meinen Kollegen erwartet werde. Also habe ich die Wahl zwischen zwei Tage noch mal so richtig ran klotzen und dann den Sonntag groggy erleben oder es etwas gesetzter anzugehen. Lösung zwei wurde es dann: ich fahre heute über ganz normale Strassen und Radwege nach Minden und nehme ab dort der RegionalExpress nach Oberhausen. Da muss ich bis Dortmund nicht umsteigen. Durch kleine Bauerndörfer über Radwege und Alleen fahre ich durch eine Gegend die sich äußerlich nicht vom ehemaligen Osten unterscheidet. Kurz vor Hannover treffe ich noch mal auf den Mittellandkanal - dort ist die Hindenburg-Schleuse. Na, dann habe ich ja doch auf den letzten Drücker nich ein Wasserbauwerk zu sehen bekommen. Ich fahre noch weiter bis Minden wo ich meinen Zug rechtzeitig erreiche. Wieder in der Stadt machen ich und meine kleine Spedition noch einen Abstecher ins Fink bevor ich meine Sachen in die Wohnung schaffe und zur Abwechslung mal in meinem eigenen Bett schlafe...

Von meiner IBM 72 gesendet

13.08.2015 - Kilometer - Wolfsburg - Isenbüttel: 100 Kilometer

Wild Campen auf dem Damm des Mittellandkanals hat, zumindest bei Ersttätern, so seine Qualitäten. Gestern Abend hatte ich nach dem Aufbau des Zelts ein paar Momente wo ich dachte das gleich die Polizei kommt und ich einpacken darf. Insgesamt drei Radfahrer haben über den Damm auf mein Zelt zu gehalten und sind in dem Moment wo sie mich sahen schlagartig umgekehrt und hastig weg geradelt. Passiert ist in der Nacht zum Glück nichts. In der Nacht ist ein mal ein Auto langsam am Zelt vorbei gerollt - außer das ich von dem Geräusch wach würde ist aber nichts gewesen. Als ich heute morgen meine Sachen einpackte ist die Wasserschutzpolizei gelangweilt an meinem Zeltplatz vorbei getuckert - ich muss wohl damit leben das ich nicht von Interesse bin. Der Radweg entlang des Mittellandkanals hat so seine speziellen Qualitäten. Er ist fast durchgängig geschottert und lässt sich ganz gut fahren - in der Hauptsache ist er eben. Aber eben nur wenn man ihn auch findet. Die Wege die den Mittellandkanal begleiten sind teilweise nur auf einer Seite angelegt und haben immer wieder Unterbrechungen wenn Betriebe direkten Zugang zum Kanal brauchen. So steht man immer wieder unvermittelt vor dem Problem die Fortsetzung des Wegs zu finden ohne das man so recht weiß, wie. Entlang des Kanals wimmelt es nur so von possierlichen Informationstafeln die herausstellen wie sehr man den Biotopenschutz beachtet und was es in der Gegend für tolle Tiere gibt. Es gibt auch immer wieder Fahrradständer die, wie es scheint, ohne Sinn in die Gegend gepflanzt wurden. Aber Wegweiser die einem bedeuten wo es weitergeht und wie man da hin kommt, nein die gibt es nicht. So trifft man auf dem Radweg am Mittellandkanal viel Radfahrer mit unsicheren Gesichtern und kann meist auch nicht viel zur Lösung beitragen. Vielleicht sollte ich sagen das ich trotz der Widrigkeiten Wolfsburg erreicht habe. Leider darf man mit dem Rad nicht in die Autostadt - nun, wenn ich nicht darf dann will ich auch nicht. Mein Eindruck vom Durchfahren: Wolfsburg hängt von Volkswagen in einem Maß ab wie es Bochum von Opel nie getan hat. Ich verließ die Stadt entlang des Kanals (habe den Radweg natürlich noch ein mal verloren) und versuchte hinter der Stadt einen Campingplatz zu finden. Leider sind entlang des Kanalradwegs keinerlei touristische Hinweise angebracht - er ist halt nicht wirklich als Radweg gedacht. Ich habe letztlich ein Pärchen auf einer Bank gefragt das mir den rettenden Tipp mit dem Campingplatz am Tankumsee in Isenbüttel gab. Dafür müsste ich ein Stückchen den Elbe-Seitenkanal entlang, habe dort aber schnell und unkompliziert ein Plätzchen für mich und meine vom Schotter am Mitzellandkanal völlig ergraute Ausrüstung gefunden.

Von meiner IBM 72 gesendet

12.08.2015 - Klein Kreuz - Brandenburg - Parey - Niegripp - Rothensee: 100 Kilometer

So toll die mir gut bekannte Couch in Brandenburg auch immer ist - wir müssten uns wieder voneinander los reißen und ich weiter fahren. Einen Teil der Strecke kenne ich schon vom Hinweg. Durch Brandenburg hindurch geht es bis kurz vor Gentin. Dort biege ich Richtung Parey ab wo ich auf den Elbe-Radweg möchte. An der Abzweigung Richtung Parey Schleuse mache ich eine kurze Rast - schließlich habe ich ja noch die Äpfelchen von den Bäumen auf dem Campingplatz bei Eberswalde. Wie ich da so kauend sitze sehe ich zwei Radwanderer die den Weghoch gefahren kommen. Sie wollen von mir wissen wie man am besten nach Magdeburg kommt. Als ich den Elberadweg vor schlage gibt es lange Gesichter. Die beiden kommen gerade von der Schleuse und konnten fest stellen das fast der gesamte Radweg wegen Sanierungsarbeiten am Damm gesperrt ist. Die Fähre die sonst hier in der Nähe auf das andere Ufer setzt fährt wegen Niedrigwasser nicht - so ist also der benutzbare Radweg auf der anderen Uferseite nicht erreichbar. Also heißt es für uns alle an dieser Stelle: schön die Strasse entlang Richtung Magdeburg. Kurz hinter Parey komme ich auf einer Brücke über den Havelkanal mit einem Mann ins Gespräch der mir hilfreiche Tipps gibt wie ich am besten ohne Umwege zum Schiffshebewerk bei Magdeburg komme. Wenn ich schon mal dort sei sollte ich auf keinen Fall die Doppel-Sparschleuse und die Trogbrücke auslassen. Wie sich herausstellt führt mich mein Weg zwangsläufig an allen drei Sehenswürdigkeiten vorbei. Ich schau mir eine Schleusung bei der Doppelsparschleuse an, fahre anschließend entlang des Mittellandkanals über die Trogbrücke - hier kreuzt der Mittellandkanal die Elbe mit dieser speziellen Brücke für Schiffe. Danach komme ich noch am Schiffshebewerk Rothensee vorbei. Leider ist hier der Betrieb für heute eingestellt. Nur in der benachbarten Schleuse sind noch Schiffe unterwegs. Schade eigentlich - dieses Schiffshebewerk arbeitet wie das in Henrichenburg mit Schwimmkörpern unter dem Trog. Henrichenburg ist leider funktionsuntüchtig. Es währe schon spannend ein solches Hebewerk mal in Aktion zu sehen. Für mich soll's wohl nicht sein. Ich fahre weiter bis die Sonne untergehen will und baue am Ufer des Kanals bei Kilometer 315 mein Zelt auf.

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11.08.2015 - Niederfinow - Eberswalde - Berlnau - Berlin- Klein Kreuz: 120 Kilometer

Was auf anderen Campingplätzen die Weck-Müllabfuhr ist auf dem Campingplatz Niederfinow der übellaunige, einsame, heisere Hund der ab Punkt sieben Uhr seinen Leuten hinterher bellt. Ob ganz- oder halbtags kann ich nicht sagen, schließlich hatte ich mir für heute eine ordentliche Tour vorgenommen. Wenn es mir gelingt ein mal auf die andere Seite von Berlin zu kommen winkt mir Andreas' Couch anstelle meines Zeltes mit der Isomatte - und das Beste: ich müsste sie noch nicht mal aufbauen! Mit ordentlich Wasser als Trinkreserve machte ich mich auf die Socken. In Eberswalde traf ich nich mal kurz einen Supermarkt und könnte das Wasser mit etwas Limo aufhübschen. Dann ging es über Radwege Richtung Berlin. Die Beschilderung zwischen Eberswalde und Bernau ist recht interessant. Hier muss ein Ortskundiger am Werke gewesen sein. Für Ortsfremde ist die Beschilderung ohne Fahrradkarte quasi nicht benutzbar. Kurz hinter Eberswalde war Bernau auf einem Radwegweiser angezeigt. Gleich auf dem nächsten war Bernau verschwunden und es wurden nur noch die nächstgelegenen Ortschaften angezeigt. Wenn man nicht sehr genau weiß welche Ortschaften auf dem Weg nach Bernau liegen ist man mit einer niedrig auflösenden Karte aufgeschmissen. Meine ADAC-Karten, eher als Notnagel gedacht haben sich da als ziemlich unbrauchbar erwiesen. Bis Bernau bin ich letzten Endes nach Himmelsrichtung gefahren. Ab da gab es eine Beschilderung nach Berlin Mitte, sehr bald nur noch Mitte (vielleicht die Mitte von überhaupt Allem?). Dieser Weg führt im Rechteckmuster durch die Randzonen Berlins bis zum Zentrum. Man bekommt viel Wohnarchitektur der östlichen Stadtanteile geboten - der Weg ist aber sicher ein Drittel länger als der direkte Weg über Strasse - aber eben auch netter, teilweise durch total verlassene Zonen und durch Parks geleitet. Ich sollte so meine Probleme haben, Mitte wieder zu verlassen. Es gab keine Beschilderung Richtung Potsdam und Himmelsrichtungen wollten auch nicht so recht klappen. Nach einer Pause in einem netten Strassencafé habe ich meine Navigation auf das Handy umgestellt. Darauf läuft die TomTom-Software, die mich sicher an mein Ziel geleiten sollte - oder so ähnlich. Durch die Hitze war auch die Hose schweißnass. Das Handy war auf der Halterung fürs Garmin auf dem Holm zwischen meinen Beinen. Jedesmal wenn einenFaltendes schwitzigen Hosenbeins auf das Display kam würde lustig im Menü herumgesprungen. Auf meinem weg nach Klein Kreuz suchte meine Hose in unbeaufsichtigten Momenten fleißig neue Routen heraus oder kaufte für mich auch schon mal im
TomTom-Onlineshop ein paar Extras ein - es war zum Mäuse Melken! Trotz der Bemühungen meiner Hose, mich ans andere Ende der Welt zu schicken habe ich dann doch um kurz vor neun nach zehn Stunden Fahrzeit Klein Kreuz und die Couch meiner Träume erreicht. Auf mich wartet eine Tüte bleierner Schlaf...

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11.08.2015 - Niederfinow - Eberswalde - Berlnau - Berlin- Klein Kreuz: 120 Kilometer

Was auf anderen Campingplätzen die Weck-Müllabfuhr ist auf dem Campingplatz Niederfinow der übellaunige, einsame, heisere Hund der ab Punkt sieben Uhr seinen Leuten hinterher bellt. Ob ganz- oder halbtags kann ich nicht sagen, schließlich hatte ich mir für heute eine ordentliche Tour vorgenommen. Wenn es mir gelingt ein mal auf die andere Seite von Berlin zu kommen winkt mir Andreas' Couch anstelle meines Zeltes mit der Isomatte - und das Beste: ich müsste sie noch nicht mal aufbauen! Mit ordentlich Wasser als Trinkreserve machte ich mich auf die Socken. In Eberswalde traf ich nich mal kurz einen Supermarkt und könnte das Wasser mit etwas Limo aufhübschen. Dann ging es über Radwege Richtung Berlin. Die Beschilderung zwischen Eberswalde und Bernau ist recht interessant. Hier muss ein Ortskundiger am Werke gewesen sein. Für Ortsfremde ist die Beschilderung ohne Fahrradkarte quasi nicht benutzbar. Kurz hinter Eberswalde war Bernau auf einem Radwegweiser angezeigt. Gleich auf dem nächsten war Bernau verschwunden und es wurden nur noch die nächstgelegenen Ortschaften angezeigt. Wenn man nicht sehr genau weiß welche Ortschaften auf dem Weg nach Bernau liegen ist man mit einer niedrig auflösenden Karte aufgeschmissen. Meine ADAC-Karten, eher als Notnagel gedacht haben sich da als ziemlich unbrauchbar erwiesen. Bis Bernau bin ich letzten Endes nach Himmelsrichtung gefahren. Ab da gab es eine Beschilderung nach Berlin Mitte, sehr bald nur noch Mitte (vielleicht die Mitte von überhaupt Allem?). Dieser Weg führt im Rechteckmuster durch die Randzonen Berlins bis zum Zentrum. Man bekommt viel Wohnarchitektur der östlichen Stadtanteile geboten - der Weg ist aber sicher ein Drittel länger als der direkte Weg über Strasse - aber eben auch netter, teilweise durch total verlassene Zonen und durch Parks geleitet. Ich sollte so meine Probleme haben, Mitte wieder zu verlassen. Es gab keine Beschilderung Richtung Potsdam und Himmelsrichtungen wollten auch nicht so recht klappen. Nach einer Pause in einem netten Strassencafé habe ich meine Navigation auf das Handy umgestellt. Darauf läuft die TomTom-Software, die mich sicher an mein Ziel geleiten sollte - oder so ähnlich. Durch die Hitze war auch die Hose schweißnass. Das Handy war auf der Halterung fürs Garmin auf dem Holm zwischen meinen Beinen. Jedesmal wenn einenFaltendes schwitzigen Hosenbeins auf das Display kam würde lustig im Menü herumgesprungen. Auf meinem weg nach Klein Kreuz suchte meine Hose in unbeaufsichtigten Momenten fleißig neue Routen heraus oder kaufte für mich auch schon mal im
TomTom-Onlineshop ein paar Extras ein - es war zum Mäuse Melken! Trotz der Bemühungen meiner Hose, mich ans andere Ende der Welt zu schicken habe ich dann doch um kurz vor neun nach zehn Stunden Fahrzeit Klein Kreuz und die Couch meiner Träume erreicht. Auf mich wartet eine Tüte bleierner Schlaf...

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10.08.2015 - Mescherin - Schwedt - Hohensaaten - Eberswalde: 84 Kilometer

Hätte mir jemand gesagt das heute morgen der Aufweck-Müllwagen vorbeikommt, ich hätte den Campingplatz gestern nicht gelobt. Sämtliche Versuche, doch noch ein bisschen länger zu schlafen sollten fehl schlagen weil ab dem Moment quasi der gesamte Campingplatz geschlossen aufstand und zu rumoren anfing. An der Frühstücks-Bank habe ich mich noch mit einer anderen Radreisenden unterhalten wie denn die Route weiter nach Süden sein könnte. Ab heute muss ich mit 'klassischer' Navigation weiter fahren weil ich mit dem defekten Netbook dem Garmin auch keine Routen mehr übertragen kann - die letzte übertragene Route endet hier in der Nähe in Garz. Der Oder-Neiße-Radweg soll recht gut ausgeschildert sein; ich lasse es auf einen Versuch ankommen. Ich muss mir ohnehin Gedanken über meine weitere Route machen. Wenn ich noch weiter Richtung Süden fahre werde ich Dortmund in der mir zur Verfügung stehenden Zeit nicht erreichen. Ich müsste dann mit der Bahn nach Hause fahren, was je nach Startpunkt mehrmaliges Umsteigen mit einem unhandlichen Fahrrad und einer Menge Gepäck bedeutet. Also werde ich heute dem Oder-Radweg bis Hohensaaten folgen. Dort zweigt ein Kanal nach Eberswalde ab. In den kommenden Tagen werde ich über Berlin dann nach Hause Radeln. Die untere Hälfte Ostdeutschlands muss ich mir wohl für später aufsparen. Der Oder-Radweg ist tatsächlich ziemlich gut ausgeschildert. Nur in den Ortschaften kann es passieren das man den Weg verliert - sooo viele Wegweiser haben sie dann dich nicht aufgestellt. Aber es ist ja so weit klar so die Oder ist und so findet sich der Weg immer wieder. Nachdem der Weg anfangs schön bewaldet verlief dürfte ich bis Hohensaaten 30 Kilometer bei Sonne und brütender Hitze der Oder folgen. wenn ich bis jetzt nich nicht braun geworden sein sollte, bietet sich jetzt de Gelegenheit. Gut das ich den Wassertank voll gemacht habe denn der Weg trifft wenig Ortschaften Wo man etwas einkaufen könnte. Also transpiriere ich mein Wasser in die Umgebung während mich die Bremsen in der Gegend als 'Essen auf Rädern' verstehen - es gibt viele Tote... Entlang des Weges gibt es regelmäßig Unterstände die Schutz vor der Sonne bieten. Leider ist es nicht immer möglich die Sehenswürdigkeiten auf der anderen Seute des Ufers zu besuchen weil einige der Brücken über den Kanal wegen baulicher Schäden gesperrt sind. Bis Hohensaaten fuhr ich fast nur über super Untergrund. Der Abzweig nach Eberswalde zog dann noch mal alle Register dessen was nicht Spass macht. Dieses mal gab es sogar was Neues: kurz vor der Schleuse Eberswalde gab es eine Schleuse über die man das Rad herüber tragen muss. Super Sache - alles Gepäck abbauen und übers Treppchen schleifen, dann das Rad hinterher und auf der anderen Seite die Sachen wieder dran basteln. Dauert alles in allem nur eine halbe Stunde in brütender Hitze mit Gebüschen voller Bremsen - ich freu mich auf mehr! Kurz danach kommt das Schiffshebewerk Eberswalde das eine Höhe von 60 Metern überbrückt. Ich habe mir die Zeit genommen den Betrieb anzusehen. Es ist schon imposant zu sehen wie so riesige Massen bewegt werden. Das Bauwerk aus den vierziger Jahren des letzten Jahrhunderts stößt allerdings an seine Kapazitäten. Deswegen wird gleich daneben ein neuen Schiffshebewerk errichtet. Der Campingplatz ist noch mal fünf Kilometer weiter am Ende des Orts Niederfinow gelegen. Der Empfang war herzlich und ich habe ein schönes Plätzchen gefunden. Man kann dort direkt in einem Fluss baden oder auch Kanus ausleihen. Der ganze Campingplatz ist von Obstbäumen bestanden.

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09.08.2015 - Bellin - Ahlbeck - Glashütte - Löcknitz - Krackow - Mescherin: 80 Kilometer

Am Haff war es heute Nacht sehr windig und ich bin mehrmals von Blitzen wach geworden. Es hat aber weder gedonnert noch geregnet. morgens hatte der Wind alle Wolken vertrieben und die Sonne macht vom Himmel. Und gleich noch eine gute Nachricht: eine ehrliche Haut hat meinen Kompaktkamera in der Jugendherberge Prora abgegeben. Die macht jetzt dort in der Rezeption noch ein bisschen Urlaub bis ich da ein frankiertes Päckchen geschickt hin habe. Jetzt muss ich nur noch in dieser Gegend eine Post finden... Wie man vielleicht an der Aufzählung der heutigen Etappenziele feststellen kann, ich bewege mich aktuell von Metropole zu Metropole. Oder um es mal etwas deutlicher zu sagen: hier ist nicht viel los und es wird in absehbarer Zeit auch nicht viel mehr los sein. Die erste Hälfte meines Weges führte mich durch dichtes Waldgebiet. Über weite Strecken war ein schmaler, geschotterter Weg als Radweg ausgewiesen. Der war gut zu fahren und war oft völlig überwachsen, man konnte nichts weiter sehen als den grünen Tunnel mit der schmalen Schotterpiste. Währen mir nicht andauernd andere Radfahrer entgegen gekommen, ich währe mir nicht sicher gewesen ob dieser Weg überhaupt ein Ziel hat. Bei Glashütte wurde die Gegend lichter und auch wieder hügeliger. Die Orte auf meinem Weg wirkten wie ausgestorben. Kaum jemand auf der Strasse und die Hälfte der Häuser zum Verkauf angeboten und/oder unbewohnt. Ich hoffte tapfer auf eine Gelegenheit wo ich was essen könnte aber unter diesen Umständen war da nichts zu machen. Das liegt sicher nur daran das Sonntag ist... Es gibt hier riesige Getreidefelder die jetzt abgeerntet werden. Überall werkeln Mähdrescher und fahren Traktoren die gleich mehrere Anhänger voller Weizen ziehen. In Krackow dann die Sensation: ein offenes Eiscafé! Es war zwar brechend voll aber ich könnte mir einen Platz an einem Tisch mit einer anderen Radreisenden erobern. Wir fachsimpelten über unsere Strecken und über schöne Campingplätze. Ich konnte ihr da den Platz in Bellin empfehlen der auf ihrer Strecke lag und auch sehr Hundefreundlich ist - sie reiste mit ihrem Hund für den sie extra einen Anhänger am Rad hatte. Auf ihre Empfehlung hin endet meine Strecke heute in Mescherin auf dem dortigen Campingplatz. Der Ort liegt kurz vor der Polnischen Grenze und erstreckt sich 2,5 Kilometer entlang der Oder. Hier bekomme ich auch den Einstieg in den Oder-Neiße-Radweg Richtung Süden.

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08.08.2015 - Katschow - Usedom - Karnin - Ueckermünde - Bellin: 74 Kilometer

Heute Nacht waren meine Träume von schlechten Diskorhythmen und bierseligen Gegröle untermalt. Es hat auch sein Gutes wenn man sich den Tag über verausgabt hat. Dann bekommt man so was nich mit. Aktuelll habe ich eine kleine Pechsträhne. Gestern hat sich mein Netbook verabschiedet. Leider kann ich bis ich Zuhause bin keine Panoramen berechnen. Die Bilder muss ich dann einfügen wenn sie auf dem heimischen Rechner erstellt sind - ich bitte um Geduld. Außerdem kann ich mich nicht wirklich gut über Facebook weiter verbreiten da der kleine Rechner die Passwörter für meine Accounts dort mit ins Jenseits genommen hat. Also, wenn einer von Euch sich berufen fühlt die tagesaktuellen Blogeinträge über Facebook zu teilen - nur zu! Ich freu mich drüber. Seitdem ich auf Prira war vermisse ich auch die Kompaktkamera mit der ich auf die Schnelle und im Fähren Bilder geschossen habe. Eine Revision meiner Fahrradtaschen ergab das sie tatsächlich weg ist. Ich habe eine hoffnungsvolle Mail an die Jugendherberge in Prora geschickt - vielleicht hat sie ja dort jemand gefunden UND abgegeben. In der Nacht hatte es ordentlich gestürmt und gewittert. Diverse Schauer waren auf dem Campingplatz nieder gegangen und auch heute morgen war die Dache irgendwie noch nicht vorbei. Es setzte immer wieder zu kurzen Regeneinlagen an. Einen Moment spielte ich mit dem Gedanken dich einen Tag länger zu bleiben und mal so richtig auszupennen - da setzte die Partycombo an, die Onkelz-Liedrsammlung abzunudeln. Vielleicht doch ein guter Zeitpunkt seine Sachen zu packen. Als ich mit Sack und Pack den Zeltplatz verließ begann die Stimmung gerade zu kippen; man muss ja nicht alles mit machen... Es ging in Richtung Usedom (die Stadt, nicht die Insel) a wie schon gewohnt über etwas zu enge Bundesstraßen immer in Tuchfühlung mit dem reichlichen Verkehr. Anscheinend war heute so was wie ein Abreisetag denn der Verkehr begann sich bereits drei Kilometer vor Usedom zurückzustauen. Leider war ich mit meinem Rad darin gefangen und machte eine Stunde lustig Stop n Go bis Usedom in Sicht kam. Ich entschloss mich, kurzfristig die Kirche anzusehen und dabei über Weg-Alternativen nachzudenken. Es gab da diverse Radwegweiser - unter anderem einen der auf eine Fahrrad-Fähre in Karmin hin wies - das ist vielleicht die Lösung um dem Autoverkehr und dem Stau aus dem Weg zu gehen. In Karmin gibt es noch ein Brückensegment das einsam im Strom steht. Keine Ahnung warum man es nicht auch mit weg gesprengt hat als der Rest der Brücke beseitigt wurde. Früher war dieser Teil eine Zollstation für Schiffe von und nach Polen. Ganz In der Nähe setzt die Fahrradfähre über. Auf der anderen Seite angekommen habt es weiter nach Ueckermünde. Anfänglich dürfte ich mich noch über hügelige Dünungen kämpfen. Dann wurde das Gelände völlig flach. Mein Weg führte mich durch Felder die bald abgeerntet werden müssen und durch ausgedehnten Nutzwald. Hier war ich auf der Bundesstraße richtig allein. Anscheinend ist das nicht so recht die bevorzugte Urlaubsgegend. Meine Reise endet heute in Bellin. Hier gibt es einen Campingplatz direkt am Haff und die Zelte müssen auf dem Strand direkt am Wasser aufgebaut werden. Einmal Zelten mit Blick auf's Wasser - toll! Das Wetter war heute von immer wieder kehrenden kleinen Regengüssen und feuchter Schwüle im Wechsel durchsetzt. Der Himmel ist mit schwarzen Wolken behangen und das Haff hat heute ordentlich Wellengang. Vielleicht löst sich das ja heute Nacht...

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07.08.2015 - Peenemünde - Karlshagen - Zinnowitz - Heringsdorf - Aalbeck - Korswandt: 61 Kilometer

Kultur versaut einem den Kilometer-Schnitt. So oder so ähnlich würde ich das nennen was mir heute passiert ist. Ich habe mir vor meiner Abfahrt in Peenemünde das Technische Museum angesehen. Die Ausstellung befasst sich mit der Raketenforschung im Dritten Reich und deren Auswirkungen. Neben den technischen Entwicklungen die letzten Endes den Grundstein für die Raumfahrt legen sollten werden auch die Menschen beleuchtet die in diesem Projekt beteiligt waren. Welcher Antrieb die Planer der Raketen buchstäblich über Leichen gehen ließ und wie sie weitgehend unbehelligt nach dem Krieg Karriere machten. Wo sich die Technik der V2-Rakete bei den Siegermächten wieder fand, welches Schicksal den Zwangsarbeitern blühte und was es für Auswirkungen auf die Bewohner der Insel hatte. Nicht zuletzt wirken die enormen Umweltverschmutzungen die das Projekt mit sich brachte noch heute nach. Übrigens wurden die Lohnarbeiter in Peenemünde gemessen an der damaligen Kaufkraft auf dem Niveau von geringfügig Beschäftigten entlohnt - soviel zu der Aussage 'allen hatten Arbeit'. Sicher sind Aussagen zur aktuellen Beschäftigungssituation nur zufällig ähnlich. Ich finde das Konzept der Ausstellung gut weil sie sich eben nicht nur mit faszinierender Technik befasst sondern auch mit der Schizophrenie die hinter der Entwicklung der Raumfahrt steckt. Ein Radweg der in Karlshagen endet führt an verschiedenen Einrichtungen und Bauten vorbei die zu der Heeresversuchsanstalt gehörten und inzwischen freigelegt und mit Erklärungen Versehen wurden. Vieles von dem Gelände ist nach wie vor Sperrgebiet und kann wegen Kampfmittelbelastung nicht begangen werden. Mit Karlshagen lasse ich die Geschichte der deutschen Raketenforschung hinter mir und folge dem Verlauf der Küste Richtung Polen. Dieser Küstenabschnitt hat sich anscheinend deutlich auf den gehobenen Tourismus ausgerichtet. Je näher ich an Heringsdorf heran kam desto gepflegte schaute alles aus der Wäsche. Aber auch die Radwege wurden besser - so viel besser das ich mit einem Rutsch über Anklam hinaus bis nach Polen durch gefahren bin a mit einem mal sahen die Verkehrsschilder so anders aus. Ich schlug einen Bogen zurück nach Deutschland und machte mich auf die Suche nach einem Campingplatz den ich dann kurz hinter Korswandt fand. Der war wohl schon in der DDR in Betrieb und man hatte es streng vermieden die Ausstattung seitdem zu verändern. Okay, die sanitären Einrichtungen sind neu aber alles andere wirkt so wie vor der Wende - sogar die Gäste sind dem Platz seit Jahrzehnten treu. Bis auf, ja bis auf die zahlreichen Zeltchen die überall in die Lücken gekeilt sind und von zahlreichen, vergnügungssüchtigen jungen Menschen bevölkert werden. An der Küste findet dieses Wochenende ein Musikevent statt der alle hier hin gelockt hat. Im Kontrast zu den älteren Dauercampern wabert rhythmische Diskomusik über den Platz und deutlich angeheiterte Menschen unterhalten sich lauthals über alle die wichtigen Themen die sie bewegen aber außer ihnen wirklich niemand hören will. Egal - auch für mich würde ein Plätzchen für mein Zelt gesucht und ich war froh, untergekommen zu sein. Auch die halbe Stunde Warten bei den Duschen um mir das Klebrige vom Körper abzuwaschen war kein Problem. Als ich mein Zelt aufschlug erwarteten mich darin ein paar schlecht gelaunte Ohrenkrabbler die ich wohl im Peenemünde mit eingepackt hatte. Ich entließ sie in die Freiheit und sie hatten nichts Eiligeres vor als wieder ins Zelt zu kommen. Eine Nacht voller rhythmischer Musik erwartet mich - ich habe leider zu tief geschlafen...

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06.08.15 - Greifswald - Lubmin - Wolgast - Penemünde: 75 Kilometer

Bevor ich Greifswald verlasse, möchte ich doch noch den Dom anschauen. Auf dem Weg in die Altstadt komme ich an einem schon lange geschlossenen Kino vorbei - und die Tür ist offen. Davor ist eine kleine Baustelle die das Kino als Lager für die benötigten Materialien nutzt. Ich frage ob ich mal rein kann und sie meinen, 'die Tür ist offen...' und zucken mit den Schultern. Drinnen bietet sich mir ein Bild gepflegten Verfalls. Im Vorraum gibt es einen massiven Wasserschaden so das die Decke abgestützt werden musste. Der Saal ist in einem Anbau hinter dem Haus und die Sitztribüne aus Holz ist durch eine undichte Stelle im Dach quasi komplett verrottet. Schade das ich so für das Foto keine Zentralperspektive einnehmen kann. Die Schließung des Kinos muss über zehn Jahre her sein weil im Foyer offensive Werbung fürs Cinestar mit dem Bild von Schweinchen Babe hängt. Der Dom von Greifswald ist zur Zeit in der Renovierung. Deswegen könnte ich nur einen Teil der alten Decken- und Wandmalereien ansehen. Ich verlasse Greifswald Richtung Wolgast. Obwohl ich eine Route gewählt habe die mich laut Karte nah an der Küste führt sehe ich hauptsächlich Felder und Fichtenwald. Die Gegend hat sanfte Hügel und immer mal wieder auch Radwege - die Route ließ sich angenehm fahren. Ich kam am ehemaligen Kernkraftwerk Greifswald vorbei, einem Reaktor von Tschernobyl-Typ der inzwischen komplett abgebaut und entsorgt ist. Ich war kurz nach der Wende mal hier. Damals verlief entlang der Strasse eine dicke Fernwärme-Leitung vom Kraftwerk nach Greifswald und schon weit vor den Gebäuden war Sperrgebiet. Heute habe ich aus Nostalgiegründen ein Foto geschossen. In Wolgast haben sie einen schönen Hafen mit ein paar maritimen Museumsstücken und eine futuristisch wirkende Hebebrücke. Von Wolgast bis Penemünde war das Gelände sehr flach - das Rad lief immer schneller dem heutigen Ziel entgegen. Gleich neben dem ehemaligen Raketenversuchszentrum ist ein Campingplatz wo ich unter kam.

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05.08.2015 - Thiessow - Göhren - Putbus - Garz - Zudar - Greifswald: 82 (60) Kilometer

In der Nacht hatte es zu Stürmen begonnen und es kam immer wieder zu kräftigen Schauern. Trotzdem ich bei meinem Wurfzelt nicht die Heringe und Verzurrungen angebracht hatte sondern nur in den Ecken von innen mein Gepäck abgelegt hatte hat die Kiste gut gehalten und Das Wasser ist da geblieben wo es hingehört - nämlich draußen in den Sachen die ich nach dem Duschen zum Trockenen aufgehängt hatte :-/
Da ich mir heute was Schönes gönnen wollte - eine Fahrt mit dem rasenden Roland - konnte ich meine nun zwei mal gewaschene Wäsche nicht wie sonst auf meinem Gepäck zum Trocknen drapieren. Ich stopfte sie erst mal zum Zelt in die Hülle damit sie nicht in der Bekleidungstasche Dummheiten anrichten.

Die Lokomotive 'Rasender Roland' beim Umsetzen an die Zugspitze


Ich bin zeitig genug vom Campingplatz gekommenum indem ersten durchgehenden Zug nach Puttbus einen Platz für mich und mein Fahrrad zu bekommen. Der Rasende Roland ist eine Schmalspurbahn mit Dampflocks die nun seit über 100 Jahren auf Rügen verkehrt. Als Lokomtiven kommen hier wahre Kraftpakete zum Einsatz - die Maschinen mit vier bis fünf angetriebenen Achsen sind gut für den Einsatz in der, wie wir inzwischen wissen, sehr hügeligen Gegend. Die Betitelung ist ein wahrer Euphemismus - die Spitzengeschwindigkeit dieser Züge dürfte bei etwa vierzig Stundenkiometer liegen - mehr ist mit den kleinen Rädern nicht zu machen - die Geräuschentwicklung lässt das alles aber wesentlich schneller klingen...
Ich mag diese russigen Veranstaltungen irgendwie sehr gern. Dampflocks haben so ein tolles Arbeitsgeräusch - sie machen aus ihrer Anstrengung kein Geheimnis.
Die Fahrt in dem Zug ist der Grund für die zwei Distanzen für heute. AbPutbus binich dannwieder aus eigener Kraft gefahren und habe die speziellen Reize Rügens noch ein mal in vollen Zügen genossen.
Nicht, das ich meckern möchte, aber bie den Radwegen Rügens drängt sich doch sehr der Eindruck auf das sie von Menschengeplant sind die nicht selbst Rad fahren und das das vornehmliche Ziel ist das die Radfahrer nicht auf den zu engen Landstraßen zwischend den Autos herumschlingern.
Nun sind diese Radwege in der Konsequenz doch recht speziell. EIn Radweg neben einer Bundesstraße kann sich jederzeit in Luft auflösen und den Radfahrer in den Autoverkehr zwingen, der einer Bundesstraße in NRW vom Verkehr her alle Ehre macht. Diese Straßen sind dann auch als Radwege ausgeschildert, will heißen: das ist dann auch so gemeint.
Es gibt auch Radwege die durch die Felder führen und jederzeit an irgendeinem Punkt die Lust verlieren können weiterhin Radweg zu sein - sie entschließen sich dann für eine Zweit-Karriere als Wanderweg oder Trampelpfad.

Auf Tuchfühlung mit dem Sand - ein besonderer Spass


Solche Wege variable Deckbeläge: Teer, Betonplatten vom Typ 'Transitstrecke', Schotter, von wohlmeinenden Landwirten eingebrachte Ziegelsteine, Fließsand oder auch Schlamm (beide Letzteren in ordentich dick)
Ichhabe keine Probleme damit über Bauer Walters Ackerwege zu fahren - wenn ich vorher weiss das es darauf hinauslaufen wird. Es macht mir auch nichts aus Wahnsinns-Steigungen oder -Gefälle meistern zu müssen wenn die Hinweise dieser Wege darüber Auskunft geben. Genau so gern lasse ich mich von LKW ins nächste Gebüsch kegeln - hat ja was von Zuhause...
...Aber zu behaupten das Rügen eine Fahrrad-freundliche Insel ist halte ich für gewagt - es sei denn damit ist gemeint das die Bewohner der Insel Fahrräder nicht beschimpfen...
Nun bin ich allein unterwegs und muss die Konsequenzen solcher interessanten Wegeplanung alleine ausbaden. Ich kann für Eltern mit Kindern auf Kinderrädern oder in Fahrradanhängern solche Radtouren nicht empfehlen. Die Gefahr das die Technik der Räder versagt oder das Kind die Kontrolle über sein Rad verliert ist auf diesen Wegen sehr groß. Einen Anhänger kann man in dem Treibsand und auf den Wirtschaftswegen mit den Betonplatten-Spuren schlicht nicht bewegen - er versäuft oder läuft ungünstig als Bremser in der Spur. Die Mitfahrer im Anhänger bekommen jeden Schlag ab ohne ihn vorahnen zu können - und es ist alle 2 Meter ein neuer Schlag.

Der natürlich Lebensraum der gefürchteten Spurrille


Heute hate ich Betonplatten die durch breite Diagonal-Rillen das Rad mit jeder Platte neu zum Rand zwangen - ähnlich wie Straßenbahnschienen. Danach gab es Sand und Schlamm bis 20 cm Tiefe und tolle Pfützen - wobei die Pfützen noch das undramatischste waren. Solche Wege verlangen einem derartig viel Konzentration ab das man die schöne Landschaft schlicht nicht wahrnehmen kann.
Als ich an der Fähre in Zudar ankam sah mein Rad aus als wenn ich in Schlamm gebadet hätte.

Ein Schlumpf im Schlamm...

Auf den letzten Metern dort hin wurde ich von einem Radwanderer aus Dortmund Eichlinghofen eingeholt - das machen also Dortmunder in ihrem Urlaub. Bis zur Fähre fachsimpelten wir über das Radreisen mit Tourenrad oder Liegerad und was einem so auf Rügen passieren kann - ich bin froh das ichnicht als Einziger solche EIndrücke habe.
Unsere Wege trennten sich auf dem Festland - er wollte auf den nahen Campingplatz und ich noch bis nach Greifswald. Der Radweg vom Anleger nach Greifswald ist im Wesentlichen die alte Bundesstraße. während der Autoverkehr über eine parallel verlaufende Schnellstraße donnert kann der Radfahrer von Welt zusammen mit ein paar Anliegern die Reize einer von großen Kastatien beschatteten mit ordentlichem Kopfsteinpflaster belegten Straße genießen. Das Pflaster ist aktuell in einem so guten Zustand das es im Vergleich zu den Buckelpisten auf Rügen eine wahre Wohltat ist - ich konnte gut mit meinem Schiff 20 Stundenkilometer erreichen und den wenigen Schlaglöchern bequem ausweichen.
Nachmitags um halb vier war ich an der Jugendherbege angekommen - vermutlich der letzten auf meiner Reise - hatte mich etwas renoviert und war auf dem Weg in die Altstadt. Nach meinem Spaziergang durch die Stadt kann ich sagen: man kann sich hier wohl fühlen. Der Tipp der Herbergs-Rezeption mit einem Besuch des Alten Hafens war wirklich gut.

04.08.15 - Prora - Binz - Sellin - Baabe - Thiessow: 42 Kilometer

Die Möwen auf Prora sind ziemlich laut. Ich muss mal die der Leitung der Jugendherberge darauf ansprechen... Ich wollte vor meiner Abfahrt noch das Informations- und Dokumentationszentrum Prora besuchen das neben der Jugendherberge in einem unrenovierten Teil des Gebäuderiegels untergebracht ist.

Das Dokumentationszentrum Prora

Sie bieten dort eine Führung über das Gelände an die ich wahr nahm. Als der heute Weltkrieg begann war für den Gebäudekomplex Baustopp. Zu dem Zeitpunkt standen 4,5 Kilometer lang die Häuser für die Unterbringung der Urlauber im Rohbau. Die Gemeinschaftsjäuser waren nur teilweise als Fundamente angelegt. Eine geplante Veranstaltungshalle für 20.000 Menschen und die Uferpromenaden/Anleger für die KDF-Schiffe waren nie begonnen worden. So wurden die Gebäude nur teilweise als Lazarett genutzt und gegen Ende des Krieges für die Unterbringung von Flüchtlingen. Nach dem Krieg wollte man die Häuser wieder beseitigen und hatte auch schon mit der Sprengung eines Gebäuderiegels begonnen als der Kalte Krieg begann und man die militärische Nutzbarkeit der Gebäude erkannte.

Zuerst war dort die Kasernierte Volkspolizei stationiert - als die Armee in der DDR gegründet wurde verwandelte sich die Volkspolizei in die NVA. Anfänglich waren dort Panzer und Artillerie für Training und Manöver stationiert. Da man sie schweren Geräte aber nur über das Nadelöhr Rügendamm von der Insel herunter bekam wurden die Einheiten so verlegt das sie grenznaher waren. Diverse Einheiten waren dort stationiert - unter anderem Kampfschwimmer und andere Spezialeinheiten die in den Ruinen trainierten. Später waren dort auch die Bausoldaten stationiert - als die Zahl derer die den Dienst mit der Waffe verweigerten so stark anstieg das man sie nicht mehr gut in Zuchthäuser stecken konnte würde dieser 'Ersatzdienst' geschaffen wo die Verweigerer in militärischen Bauprojekten eingesetzt wurden. Der Standort entwickelte sich zu einer Keimzelle des Zivilen Widerstands da dort Andersdenkende aus der ganzen DDR konzentriert wurden.

Viele Menschen die die Wende mit gewaltfreiem Widerstand herbei führten waren zuvor als Waffenverweigerer in Prora stationiert. Ach der Wende wurde Prora entmilitarisiert und die Gebäude standen eine ganze Zeit lang leer. Jetzt wird in den noch erhaltenen Gebäuden wird nun fleißig renoviert und umgebaut. Während die Jugendherberge noch umfangreiche Denkmalschutz-Auflagen erfüllen musste geht man es auf der neuen Baustelle deutlich lockerer an. Hier entstehen Eigentum-Appartments für den gehobenen Bedarf - der aktuelle Quadratmeterpreis liegt bei ca. 6000 Euro. Die Süddeutsche titelte: 'hier wird ein Baudenkmal der Nazi-Ideologie durchgentrifiziert' - und tatsächlich maulen die Bewohner der schon fertigen Appartements bereits herum das da Leute an 'ihrem' Strand herumliegen und versuchen den Badegäste den Zugang zum Strand zu verweigern . Die Sache hat Potential...

Währenddessen beklagt das Informationszentrum  dasdie öffentliche Hand die Renovierung des Gebäudeteils verschleppt in dem das Dokumentationszentrum seine Arbeit tut. Es hat den Anschein das man damit liebäugelt auch dieses Geböude zu verkaufen. Übrigens sind auch die gesprengten Ruinen für ordentlich Geld verkauft worden - dieses mal an ein Konsortium in Lichtenstein - wenn der Profit winkt geht plötzlich alles... Der Tag war schon ordentlich voran geschritten als ich mich auf den Weg nach Thiessow machte. Ich hatte mich zuvor noch im Dokumentationszentrum nach einem Radweg in die Richtung erkundigt - bis Binz sollte er ganz schön sein, dann aber nicht mehr so toll. Die Auskunft war sehr richtig. Was genau 'nicht mehr so toll' heißt habe ich dann herausfinden können. Der Weg von Binz nach Sellin führt über einen ziemlichen Hügel auf dessen Spitze zur Belohnung das Jagtschloss Granitz thront. Bis da hin gilt es aber gute zwei Kilometer Steigung im Bereich um 20% zu überwinden. Es gab unterwegs immer mal wieder Wegweiser die konkurrierende Wege nach Sellin anboten, eine Radfahrerin aus der Gegend versicherte mir das sie alle über den Gipfel führen. Der Hügel ist ein Biosphärenreservat, die Vögel wollten sich heute aber nicht zeigen. Der Abstieg hatte auch seine Qualitäten. Während es von Binz aus noch geteert hoch ging gab es jetzt Kieselsteinpflaster, Schotter und feinen Sand im bunten Wechsel und auch gerne gemischt bei 20% Gefälle - der Sand auch gern so dick das die Reifen komplett einsinken. So froh ich war das ich nicht diese Steigung nach oben genommen hatte, so mulmig war mir bei dem Gedanken das mir das schwer beladene Rad beim Abstieg abschmiert. Zum Glück ist nichts passiert. Mit mir haben auch Familien mit kleinen Radanfängern und Kinderanhängern ihr Glück versucht - beneidet habe ich sie darum nicht. Der restliche Weg war landschaftlich sehr schön - ich hatte vor gehabt Hühnengräber zu besuchen die es dort geben sollte. Mangels Ausschilderung habe ich sie nicht gefunden. Als ich in Thiessow auf dem Campingplatz ankam war der eigentlich voll ausgebucht. Einen Radreisenden wollten sie aber nicht wegschicken. Es fand sich für mich und mein Zelt ein lauschiges Plätzchen zwischen Toilettenhaus und Kinderspielplatz. Wegen dem zweiten habe ich viele Wörter lernen können die ich bisher noch nicht kannte, deren Anwendung aber eher schwierig ist - Reisen bildet ;-)

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03.08.2025 - Stralsund -> Prora (Rügen) : 67 Kilometer

Wenn am Abend zuvor auf dem Jugendherbergs-Gelände feste gefeiert wurde (und es wurde überall feste gefeiert) dann hat man morgens um sieben die Kantine fast für sich allein. Ein unverstellter Weg zum Buffet und herrlich depressive Ruhe - toll! Die Herberge liegt sieben Kilometer von Stralsund entfernt. Ein gut ausgeschilderter Radweg führt in die Altstadt. Bevor ich über den Rügendamm fahre gönne ich mir noch ein bisschen Stralsund am morgen. Ich besuche die Marienkirche und St Nikolai. Beide sind Beispiele für die Backsteingotik - und sie waren offen :-) In beiden Kirchen kann man sehen das sich die Baumeister ihrer Sache nicht so sicher waren bzw. Das in der Zeit zu der die Kirchen gebaut wurden auch schon mal das eine oder andere gotische Gotteshaus eingestürzt ist. So sind in den Rundbögen hölzerne Zugelemente eingebaut worden. Sie sollten anscheinend verhindern das sich der Bogen durch sein eigenes Gewicht auseinander drückt.

Stralsund, Alter Markt und St. Nikolai

In St. Nikolai gibt es ein Kuriosum: unter der Orgel hängt ein vertrockneter Katzenhai. Er war bei einer Flut bis auf den Marktplatz vor der Kirche gespült worden. Man nahm das falls als Anzeichen und hat ihn in die Kirche gehängt.

Wenn man mit dem Rad nach Rügen will führt der Weg immer noch traditionell über den Rügendamm. Wenn man dort angekommen ist und glücklich den Radweg gefunden hat der Richtung Osten der Bundesstraße folgt kann man sehr komfortabel mit dem Rad fahren. Das aber nur bis Samten -'dann ist Schluss mit dem eigenen Weg. Bis kurz vor Prora habe ich mich schön mit dem Verkehr auf der hoffnungslos überfüllten Bundesstraße herum geschlagen - oder den Verkehr sich mit mir, es kommt ganz auf den Blickwinkel an. Rügen gilt als fahrradfreundliche Insel und die von mir gewählte Strecke ist auch als Radweg beschildert. Bei dem Verkehr auf der Strasse hat es aber eher etwas mit Kamikaze zu tun denn mit Fahrspass. In Bergen habe ich noch neue Bremsklötze für meine Scheibenbremse erstanden - wie sich beim Austausch am anderen morgen heraus stellte war der Kauf auch dringend nötig. Die Situation im Laden war lustig. Ich wusste den Namen meiner Bremse nicht (irgendein Frauenname) und die alte Dame die mich bedient hat vertrat nur ihren Sohn der gerade unterwegs war. Ich durfte dann im Sortiment fei wählen und wir hatten viel Spass dabei. Die Frau hat sich richtig gefreut das es nich Leute gibt die mit dem Rad weite Reisen unternehmen und hat mir noch viel Glück auf meinem Weg gewünscht.

Nun, ich habe die Jugendherberge in Prora jedenfalls glücklich erreicht und habe mich für den Zeltplatz eingecheckt. Die Herberge liegt in einem sanierten Teil das ehemaligen 'Kraft durch Freude' Erholungsheims das nie als solches genutzt wurde. Ich wollte mir die restlichen Gebäude mal ansehen und habe mir die Füße am Strand vertreten. Erstaunlicherweise wird in den restlichen Blöcken der Anlage feste gebaut und renoviert. Was ist da denn nur im Gange? Heute werde ich dieses Rätsel nicht mehr lösen können. Dafür ist der Strand dort sehr schön und wird auch von vielen Leute genutzt. Ich habe noch einen netten Klön-Abend mit der Truppe aus dem Nachbarzelt gehabt bevor ich pennen ging.

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02.08.2015 - Demmin - Langenfelde - Grimmen - Stralsund: 61 Kilometer

Die Nacht im Hotel in Demmin - war eine typische Nacht im Hotel. Ich habe die Handtücher mal auf dem Halter hängen lassen. Wenn ich das nächste mal komme nehme ich sie noch mal.
Im Foyer gibt es verschiedene Ausfertigungen von Fotografien von Angela Merkel mit der Hotel-Crew. Sie soll hier schon an die zehn mal logiert haben - just heute Nacht war sie aber nicht da. Deswegen gibt es in diesem Blog auch kein Bild von mir und ihr ;-)
Zuerst mal galt es, die Kosten für's Hotelzimmer übers Frühstücksbuffet wieder rein zu holen - ich glaube es ist mir nicht ganz gelungen. Dann die Hühner satteln und auf nach Stralsund - dort hatte ich vorsorglich ein Bett für den heutigen Abend vorgebucht.
Über Langenfelde führte mich mein Weg nach Grimmen. Der Ort besitzt eine alte Kirche im Stil der Backsteinarchitektur. Und nicht nur weil Sonntag ist und gerade die Messe fertig ist ist diese Kirche offen. Die Küsterin versicherte mir das es der Gemeinde ein Anliegen sei, die Kirche offen und zugänglich zu halten. Ich hatte alle Zeit der Welt mich mit der Architektur zu beschäftigen.

St. Marien ist das älteste erhaltene Gebäude von Grimmen und datiert auf das 13. Jahrhundert zurück. Sie wurde bis ins 19. Jahrhundert immer und immer wieder umgebaut und ist heute evangelisch.
Am Ortsausgang von Grimmen fand ich die Ruine einer ehemaligen landwirtschaftlichen Handelsgenossenschaft - leider rieseln die Gebäude munter vor sich hin...
Ab da wurde die Gegend zunehmend flacher.

Tannenbaumverkauf ein Saisongeschäft? - nicht in Mecklenburg und Umgebung...

Außer einem wirklich außergewöhnlichen Weihnachtsbaumverkauf ist nicht mehr viel passiert und - bumms - war ich schon in Stralsund. Die Jugendherberge liegt ein bisschen außerhalb und ich entschloss mich statt eines Ausflugs in die Stadt doch einfach ein bisschen in der Sonne am Strand meine Hühnerbrust zu grillen. Morgen würde mich mein Weg sowieso durch die Stralsund führen.

Sonnenuntergang mit Blick auf Stralsund


01.08.2015 - Burg Stargard - Neubrandenburg - Tezlin - Lebbin - Altentreptow - Demmin: 64 Kilometer

Die Jugendherberge in Burg Stargard war voll ausgebucht - das konnte ich besonders beim Frühstück merken. Im Speisesaal ging es zu wie auf einem Bahnhof.

Die Jugendherberge in Stargard


Das Bahnhofs-Feeling blieb auch beim Beladen dea Rads weil heute für  viele der Gruppen Abreisetag war. Ich ließ den Trubel hinter mir und radelte Richtung Neubrandenburg.
Gleich am Ortseingang steiß ich auf die Gedenkstätte Dreieichen.

Die Gedenkstätte Dreieichen

Ein Mahnmal für die Verbrechen der Nazis und der Soviets. Die Entstehung des Lagers ist angewandter Zynismus - die Jüdin Olga Marzahn wurde ihres Grundbesitzes enteignet um darauf das Lager zu errichten. Als die Rote Armee das Lager erreichte wurden die noch lebenden Häftlinge in ihre Heimat geschickt. Dann nutzen die Soviets das Lager bis 1958 um Verdächtige zu inhaftieren und ggf. in die Sovietunion zu deportieren. Bis 1970 wurde das Lager und die verschiedenen Massengräber als Gedenkstätte erhalten und gepflegt, war aber nie für die Öffentlichkeit zugänglich. Dann ist der Ort zunehmend verfallen. 1989 begann man mit der Rekonstruktion des noch Vorhandenen und machte das ehemalige Lager für die Öffentlichkeit zugänglich.

Auch heute noch kommen Menschen um zu trauern

Es ist auch heute noch Anlaufstelle für Menschen die ihren Verstorbenen nachtrauern auch wenn so richtig viel weder vom Lager noch von den Gräbern erhalten ist.
Neubrandenburg selbst hat beeindruckende Plattenbauten, ein schönes Stadttor und zwei Kirchen die mit zu den Beispielen für Backsteingotik gelten - in der Einen war heute ein Konzert, weswegen man nicht rein durfte und die andere war schlicht abgeschlossen - schade,

das Stadttor von Neubrandenburg

ich hätte die Architektur gerne von drinnen gesehen. Aktuell bewege ich mich auf der Route der Backsteingotik. Vielleicht habe ich ja im nächsten Ort mehr Glück.
In Tezlin traf ich zwei brütende Störche mitten im Ort und ein Dorf weiter, in Lebbin habe ich ein hübsches Bauernhofcafé aufgetan. Es ist von der Straße her ausgeschildert und hat in den Ferien täglich 14-19 Uhr offen - sonst Mittwochs bs Sonntags von 14-19 Uhr. Es gibt dort tollen Kuchen und einen ordentlichen Kaffee. Zu finden: Dorfstraße 14, Kontakt: 03961-212861

Tezlin und seine Störche


Nach wie vor ging es lustig auf und ab - der nächste größere Ort war Altentreptow - am frühen Nachmittag wirkte es verschlafen aber es gibt dort eine Backsteinkirche mit einem sehr hoen Dach - das lässt auf eine interessante Kuppel hoffen. Leider ist auch sie verschlossen ohne Hinweise wie man denn hinein kommen kann. Heute ist nicht der erste Tag wo ich vor verschlossenen Kirchen stehe die teilweise aufwändig renoviert wurden um sie der Öffentlichkeit zu erhalten. Ich bin der Erhaltung solcher Denkmäler gegenüber grundsätzlich dankbar, frage mich aber was das für einen Sinn haben soll wenn man nicht rein kommt. Ich kann mir nicht vorstellen das das die Intention der Renovierung war.
Heute hatte ich etwas Probleme eine günstige Übernachtungsmöglichkeit zu finden. Ich hielt in der Gegend vor Demmin Ausschau nch einem netten Fleckchen im Wald aber der Boden war dort sehr feucht und es wimmelte überall von Pfützen mit faulig riechenden Wasser die sich bei näherem Hinsehen als Mückorama entpuppten - also wieder zurück auf die Straße und weiter suchen. Allerdings ging mir dabei die Energie aus - so blieb ich letzten Endes erschöpft im Hotel in der Hansestadt Demmin hängen. Das muss das nächste mal besser klappen!