BLOG Müller unterwegs

Hallo!
In diesem Blog werde ich von meinen Reiseaktivitäten berichten. Fast alle meine Reisen mache ich mit dem Rad. Wer wissen möchte was Müller in seiner Abwesenheit so erlebt, sollte hier immer mal wieder vorbei schauen.

Hallo!
in this blog I will write about my traveling activities. I am doing most of my journeys by bicycle. Maybe you want to be up to date, knowing what Müller is doing when not at home. So this is the right address to be up to date...

14.08. der Hundsrück und ich

interessante Ortsnamen

Es hat aufgehört zu regnen aber noch immer ist es geschlossen bewölkt Ich packe meine Sachen und das nasse Zelt ein und mache mich weiter auf den Weg. Bei irgendjemandem in dieser Ggend scheint der Gedanke sich fest gesetzt zu haben das grob geschotterte Waldwege der Untergund an sich für Radreisende sind. Die Reifen lassen sich nur schwer in der Spur halten da der Schotter sie immer wieder zur Zeit rutschen lässt. Dann gibt’s endlich wieder Teer unter die Reifen. Ich lerne die Orte Kinderbeuren und Bengel kennen - ob auch Pubertier und Adoleszenz auf meiner Strecke liegen?
Bei Alf-Fabrik (den Ort gibts wirklich) springt mir wieder Googles Liebe zu matschigen Waldwegen ins Auge - die Navigation versucht hier die Strecke abzukürzen den die reguläre Straße um den Berg herum nimmt. Da fahre ich doch lieber Straße - und komme schneller voran. Kurz an der Mosel entlang geht es bei Merl wieder eine Steigung hoch Richtung Rhein. Jetzt ist aber erst mal für eine gute Stunde Wadentraining am Hang - auch an dieser Straße versucht mich Google in den dunklen Wald zu locken. Da es da aber eine geschotterte Steigung hoch gehen soll auf der meine Reifen nicht greifen können bleibe ich auf der Straße. Sie führt mich nach vier Kilometern auf meine Strecke zurück - einer Strecke die dort aus einem verschlammten Waldweg kommt - das hätte ich schon mal richtig gemacht. Auf der windigen Höhe geht es weiter die Straße entlang. manchmal gibt es Radwege, meistens nicht. Es ist sonnig, aber der Wind bläst hier kalt. Ab Kastellaun gibt es einen Radweg auf einer alten Bahntrasse - keine spannenden Kurven, ausreichend breit und eine sanfte Steigung. Hier erwacht der schwer beladene Drahtesel zum leben und ich beginne, Kilometer zu machen.
Inzwischen ist mir aufgefallen das ich mein Handy anscheinend in Luxemburg habe liegen lassen - ich bewege mich im erholsamen Blackout - kann aber auch keinerlei Kontakt zu den Menschen aufnehmen die ich heute Abend treffen will. Daran wird sich hier auch erst mal nichts ändern…
Die Gemeinde Oberwesel hat sich was Nettes einfallen lassen - entlang der Radstrecke stehen Schilde die darauf aufmerksam machen das der Radweg so geschottert ist das man beim bremsen Probleme haben könnte. Wer sich bis hier hin noch nicht auf den Bart gelegt hat bracuht diese Schilder jetzt auch nicht mehr. Mir kommt eine Frau entgegen die auf ihrem Rad sitzt als würde sie über rohe Eier fahren - und ich glaub, bei mir sieht’s nicht besser aus. Eine lang gezogene Gefällestrecke gibt mir Gelegenheit alle Bremsen meines Rades auszuprobieren. Auf keinen Fall die Kontrolle über den Bock verlieren!
Plötzlich bin ich in Oberwesel. Es ist drei Uhr Nachmittags und ich überlege ob ich von hier aus bis in den Taunus weiter radeln soll oder ob ich aus Zeitgründen mit der Bahn fahren soll. In der Tourismusinformation gibt es freies Internet - Fahrpläne gecheckt und Kontakt zur Welt aufgenommen.
Patricia hat in Luxemburg neben dem Bett ein Ladekabel für iPhone gefunden aber der kleine Racker selbst wurde nicht gesichtet - sie will noch mal genauer schauen.
Es gibt einen komfortable Verbindung über Frankfurt nach Kelkheim - in nur zwei Stunden. Das ist bei zu erwartenden vier bis fünf Stunden Fahrzeit mit dem Rad eine attraktive Verbindung wenn man sich mal mit Menschen etwas länger unterhalten will.
Schnell die Menschheit informiert wann ich ankommen würde und am Bahnhof eine Fahrkarte gekauft. Es hätte alles so schön sein können, wenn nicht die Abteilung ‚Kundenverwirrung‘ kurz vor der Einfahrt des Zuges verkündete das er heute ausnahmsweise drei Gleise weiter abfahren würde. Zwischen mir und diesem Gleis liegen zwei Treppen und eine Unterführung - alles schön ohne Aufzüge oder Rolltreppen - das Barrierefreie ist hier noch nicht angekommen. Es reichte leider nur zum Taschen und Fahrrad runter tragen - da fuhr der Zug auch schon ab - schade eigentlich. Es gibt ja eine Folgeverbindung mit einmal mehr Umsteigen in Ingelheim. Die hatte aber herzhafte 30 Minuten Verspätung, was endgültig alle Verbindungen kaputt mache. Am Ende brauchte ich für den Weg nach Kelkheim fast so lange wie ich auch mit dem Rad gefahren währe…