BLOG Müller unterwegs

Hallo!
In diesem Blog werde ich von meinen Reiseaktivitäten berichten. Fast alle meine Reisen mache ich mit dem Rad. Wer wissen möchte was Müller in seiner Abwesenheit so erlebt, sollte hier immer mal wieder vorbei schauen.

Hallo!
in this blog I will write about my traveling activities. I am doing most of my journeys by bicycle. Maybe you want to be up to date, knowing what Müller is doing when not at home. So this is the right address to be up to date...

Melrose -> Innerleithen -> irgendwo bei Temple

Es ist schon sonderbar - heute morgen bin ich zur selben Zeit wie
immer aufgewacht, irgendwie hat der Start in den Tag dann aber nicht
so richtig klappen wollen. Es war bereis kurz vor zwölf als ich
Melrose Richtung Inverness verließ. Irgendwie klebten heute auch die Reifen meines Rades geradezu an der
Straße - anscheinend bin ich doch ein bisschen abgekämpft. knappe
zweieinhalb Stunden später hatte ich Innerleithen erreicht und suchte
mir eine Möglichkeit zur Nahrungsaufnahme. Nun, es war ja Sonntag - da ist auch in einer solchen Metropole so gut
wie nichts offen. Ich fand dann einen Coffee-Shop namens 'The Whistle
Stop' in dem mir ein frisch zubereiteter Hamburger mit handgesägten
Pommes und frisches Wasser für meinen Trinkvorrat blühte. Ich war ein bisschen im Zweifel ob ich heute noch weiter fahren
sollte. Immerhin hatte der Ort einen Campingplatz. Jetzt noch weiter
nach Edinburgh zu fahren könnte zu weit wein. Letztlich machte ich
mich um halb drei Uhr Nachmittags dann doch auf den Weg da hin. Mein Weg sollte mich durch so etwas ähnliches wie die Hichlands führen. Innerleithen liegt 137 Meter über NN - von dort aus führt eine
Nebenstraße durch wunderschöne, von deutlicher Erosion gekennzeichnete
Landschaft mit gleichmäßiger Steigung auf eine Höhe von 410 Meter. Mit
meinem ganzen Zeugs konnte ich mich da in aller Ruhe bis auf den Pass
hoch kurbeln. Die vorbeiziehenden Autofahrer nahmen mich als fahrbares
Verkehrshinderniss wahr, die überall herumlungernden Schafe sahen in
mir eine ernst zu nehmende Bedrohung. Die Wollviecher stehen da
tatsächlich überall herum - besonders gern auch mal mitten auf der
Straße. Witzig: vor herannahenden Autos geht man gemessenen Schrittes
zur Seite - vor mir wird in nackter Panik geflüchtet... Die - ich nenn es mal - Bergkette stellt auch eine Wetterscheide dar.
Das erfuhr ich von einem der vielen Radfahrer der, ganz anders als
seine Kollegen, nicht an mir vorbeizog sondern sich an der Steigung
Zeit für ein Kurzes Pläuschchen nahm. Kurz vor dem Pass empfing mich
leichter Sprühregen.... Gegen 18:00 war ich noch ein gutes Stück von meinem Ziel entfernt als
ich an einer Steigung auf einen bärtigen Radfahrer traf der mich
aufmunterte das es gleich lustig bergab gehe - ich bedankte mich,
fasst neuen Mut und trat in die Pedale - um mit viel Elan die Kette zu
zerreißen! Das ist jetzt schon der zweite Kettenriss auf dieser Fahrt -
interessanterweise ist sie in dem Bereich gerissen wo es auch das
erste mal passiert ist. Also: Taschen runter und mit dem verbliebenen
zweiten Verbindungsglied die beiden Enden wieder zusammengefummelt. Danach war es bereits 19:00 - ich nahm meine Fahrt zwar wieder auf, es
kühlte sich zu der Zeit aber schnell ab, der Himmel verdunkelte sich
von Wolken und es kam wieder Sprühregen auf - ich befürchtete das das
in richtigen Regen übergehen könnte und entschloss mich zum wilden
Campen. Ich fand ein Gatter mit offenem Tor, das im Eingangsbereich
eine annähernd ebene Fläche hatte - und vor Allem: keine Schafe oder
Rinder! Ich war gerade mit meinem Plunder im Zelt als es tatsächlich wie aus
Eimern zu schütten anfing. Die Wahl des Zelts sollte sich in der
Situation als gut herausstellten: das Zelt ist nicht nur gross genug
für mich und mein Gepäck sondern es hat in der Nacht auch gut den
Schauerartigen Regenfällen stand gehalten. Die auf dem Gewebe
lärmenden Tropfen hatten eine einschläfernde Wirkung

Auf dem Weg nach Innerleithen war ich bei einer Rast mit Leuten ins
Gespräch gekommen. Das Ergebnis des Geprächs war eine Einladung zum
Wohnen in Edinburgh. Mit so einer Gelegenheit hatte ich nicht
gerechnet. Stattdessen hatte ich mich im Vorfeld mit allerhand
Adressen von Hostels und Herbergen ausgestattet die ich abtelefonieren
wollte wenn ich erst mal in Edinburgh angekommen währe. Vor dem
Einschlafen schickte ich meinem potentiellen Host noch eine Botschaft
das ich es an dem Tag nicht mehr bis zu seiner Adresse schaffen würde.